KI, ADM und TLDR?

Viele technische Konzepte oder Innovationen werden gerne von JournalistInnen mit reduzierten Extrakten und exotischen Einzelfällen verzerrt dargestellt. Nicht zuletzt stammen die Informationen auch meist von der freien Marktwirtschaft, wo sowieso alles mit einer Prise Salz genommen werden muss, weil kommerzielle Interessen im Vordergrund stehen.

Das neuste Sorgenkind ist die KI, oder besser ADM (automated decision making= Algorithmische Entscheidungsfindung) die jetzt bei sehr vielen digitalen Anwendungen Einzug hält, die aber zu ihren ethischen und gesellschaftlichen Aspekten noch verhältnismässig wenig Aufmerksamkeit erhalten hat. Einerseits sind die Abläufe, Mechanismen und Komponenten sehr technisch, und andererseits sind die Anwendungen sehr divers, arbeiten sehr subtil und unscheinbar.

Zum Glück hat Kanton Zürich zusammen mit Uni Basel eine Studie beauftrag, die mal alles Aktuelle aufs Tapet bringt. Von Videoüberwachung bis Chat Bots, werden alle möglichen Einsätze von KI unter die Lupe genommen. Die Studie zeigt deutlich, dass Bedenken im Bezug auf demokratische Grundsätze bestehen, im Zusammenhang mit Diskriminierungsverbot, Rechenschaftspflicht, Gerechtigkeit, Transparenz und noch einigem anderem.

Sie ist grundsätzlich an die Staatskanzlei und deren Verwaltungen gerichtet, die ADM planen einzusetzen oder bereits nutzen. Sehr dicht mit Informationen bepackt, könnte sie schnell unter TLDR (too long- didn’t read..) abgehakt werden,- ist aber eine gut abgerundete und geballte Ladung an Informationen, für diejenigen die einen wissenschaftlichen Einblick gewinnen möchten, wie ADM unsere Gesellschaft in Zukunft verändern wird, oder worauf wir dabei unbedingt achten müssen.

Ich kann’s nur empfehlen!

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